Hängendes Gefäß aus Emaile, blau lackiert. Es befindet sich unten ein Auslass des Weiteren ist es mit einem großen Henkel versehen. Eine rückseitige kreisrunde Öffnung dient der Befestigung. Es misst etwa 20 cm in der Höhe und hat einen Durchmesser von 7 cm. Seine Form ist nicht ganz Rund, die Rückseite ist abgeflacht und liegt an der Wand auf. Der Irrigator dient dem medizinischen Zweck und wird bei Einläufen verwendet.
Der Blumentopf
Ich liebe Pflanzen. Besonders jene, die ich selber aufziehe und deren Entwicklung und Entfaltung ich mitverfolgen kann. Neben diversen Ablegern, die ich mir von überall aus der Welt mitbringe, habe ich auch eine Vorliebe für besondere und ausgefallene Blumentöpfe (warum nennt man es eigentlich Blumentopf und nicht Pflanzentopf?) Diese von überall her mitzubringen ist teilweise schon etwas schwieriger und des Öfteren entscheide ich mich aufgrund der impraktikablen Transportmöglichkeiten gegen deren Anschaffung, wenngleich mir manche Exemplare ausgesprochen gut gefallen.
Letzten Sommer, während meines alljährlichen Sommerurlaubs bei meinen Großeltern in der Champagne entschied ich mich, aus einem mir bis jetzt unbekannten Grund hingegen für die Mitnahme eines solchen Pflanzengefäßes. Ich entdeckte es auf einem der dort zahlreichen Dorfflohmärkte. Es war aus lasierter Emaille, ein Material, für das ich ein besonderes Faible habe. Normalerweise sind auf Flohmärkten – und da kenne ich mich aus, denn ich bin eine leidenschaftliche Flohmarktgängerin – die Preise für jegliche Produkte aus Emaille, und besonders ältere Modelle, recht teuer. Sie sind eine begehrte und modische Rarität und da werden die Preise gerne mal etwas angehoben.
Jenes auf dem Flohmarkt entdeckte Objekt war jedoch erstaunlich preisgünstig und besaß zudem noch eine Vorkehrung, um es an die Wand hängen zu können. Ich war ganz begeistert und erstand es nach kurzer Verhandlung für drei Euro. Erstaunlicherweise entdeckte ich ein paar Stände weiter ein ähnliches Objekt, auch aus Emaille nur weiß lasiert und in etwas schlechterem Zustand. Der Preis hierfür sollte ein Euro sein. Ich war zugleich sprachlos und begeistert und nahm auch dieses mit. Die Tatsache, dass ich diese beiden doch etwas sperrigen Gegenstände irgendwie nach Berlin transportieren müsste war mir erstmal egal. Dafür würde sich schon irgendeine Lösung finden.
Voller Freude präsentierte ich meiner Großmutter nach der Rückkehr vom Flohmarkt meine erstandenen Trophäen. Doch sie blickte mich nur etwas ungläubig an und fragt, was ich denn mit diesen zwei Dingern vorhätte. „Na, Pflanzen reinmachen und an die Wand hängen“ war meine prompte Antwort. „Und hast du dafür viel bezahlt?“ fragte sie weiter. „Nö, nur ganz wenig“ erwiderte ich stolz und stellte sie vor uns auf den Tisch, in Gedanken sie schon mit Erde befüllend.
„Tja, ich kann Dir auch sagen warum sie so günstig waren“, offenbarte mir meine Großmutter wenig später und ein belustigendes Grinsen machte sich über ihrem Gesicht breit. „Sie dienten früher den Menschen für Einläufe“. „Für Einläufe?“ hakte ich etwas ungläubig nach. „Ja, ein medizinischer Eingriff, bei dem mittels eines Schlauchs Wasser aus einem möglichst hängenden Gefäß“, und sie deutete auf meine beiden just erstandenen Schätze, „in den menschlichen Darm gepumpt wird, um diesen sodann nach erfolgreicher Durchspülung zu reinigen.“ Zunächst war ich etwas unschlüssig ob ich diesen Gegenstand für meine Pläne tatsächlich zweckentfremden sollte, letztendlich entschied ich mich dann aber doch dafür. Mit Sicherheit ist schon einige Jahre kein Wasser mehr für medizinische Zwecke durch sie hindurchgeflossen, da wird es ja hoffentlich nicht allzu sehr schaden oder irritieren, wenn ab nun Wasser meiner Pflanzen durch sie hindurchläuft.